Kulturvergleichende Perspektiven auf das östliche Europa

Neue Fragestellungen, Forschungsansätze und Methoden. Konferenz der Fachkommission Volkskunde des Johann Gottfried Herder-Forschungsrates, Regensburg

Die Volkskunde/Europäische Ethnologie hat in den letzten Jahren einen intensiven Prozess der Selbstreflexion bezüglich der Osteuropaforschung eingeleitet und kritisch über die Entwicklung dieses Forschungsfeldes, über die wichtigsten Akteure und das bisher Erreichte diskutiert.

Deutlich geworden ist in diesem Zusammenhang eine lange Fachtradition und eine starke, teilweise zeitbedingte Fokussierung auf bestimmte Forschungsfelder, in denen sich das Fach als nach wie vor breit gefächert und forschungsstark erweist. Unübersehbar ist jedoch auch ein Rückzug aus zentralen Themenfeldern der kulturwissenschaftlichen Südosteuropaforschung.

Vor diesem Hintergrund richtet sich der Fokus der Regensburger Tagung auf aktuelle kulturwissenschaftliche Forschungsansätze zu Themenfeldern, die in der bisherigen Osteuropaforschung noch zu wenig Beachtung gefunden haben. Neben historischen Aspekten sollen verstärkt gegenwartsbezogene Fragestellungen und das entsprechende methodische Instrumentarium ins Auge gefasst werden. Deshalb soll auf der Tagung vor allem die jüngere Generation zu Wort kommen, die sich nicht nur mitunter völlig unbefangen mit der sozialistischen Kultur des 20. Jahrhunderts im östlichen Europa auseinandersetzt, sondern auch einen neuen Blick auf gegenwärtige Transformationsprozesse und moderne Formen der Alltags- und Freizeitkultur wirft. Gerade einer kulturvergleichenden Perspektive kommt dabei eine ganz zentrale Bedeutung zu.

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