Projektkommission Bukowina
Ziele und Aufgaben der Projektkommission
Anknüpfend an das Metzler-Handbuch der Literaturen der Bukowina (Höhne et al. 2021; i. V.), mit dem der Forschungsstand zur deutschen, jiddischen, polnischen, rumänischen, russischen, ukrainischen u. a. Literatur der Region erfasst wird, ist mit der Projektkommission die Vorbereitung eines weiterführenden Forschungsprojektes zur literarischen Kultur von Czernowitz bzw. der Bukowina geplant im Zeitraum von 1774/75 zur Gegenwart.
In der Projektkommission wollen Fachvertreter unterschiedlicher Disziplinen sich mit Fragen des die nationalphilologische Perspektive transzendierenden, kulturellen und literarischen Transfers befassen. Anknüpfend an das in den Geschichts- und Literaturwissenschaften diskutierte und problematisierte Konzept der Region (Ther/Sundhaussen 2003; Cornis-Pope/Neubauer 2004ff.; Scharr 2010; Becher et al. 2017) wird die Region Bukowina mit Czernowitz als Knotenpunkt bzw. als Arena sozialen Handelns im Hinblick auf vielfältige inter- und transkulturelle Verflechtungen, aber auch die jeweiligen Inklusionen und Exklusionen untersucht.
Die Projektgruppe befasst sich mit einem Textkorpus auf der Grundlage unterschiedlicher Parameter:
1) Zeitraum: vom späten 18. Jh. bis in die Gegenwart, Areal: Bukowina in den historischen Grenzen vor 1940, Texttypik: literarische, essayistische, publizistische Texte, Gegenstand: epochenrelevante Spezifika (Themen und Topoi, Darstellungs- und Wahrnehmungsmodi, Produktions-, Distributions- und Rezeptionsbedingungen).
2) Texte, die in Beziehung zum Forschungsgegenstand Bukowina stehen, d. h. Autoren und Texte aus der Bukowina sowie Autoren und Texte, die sich thematisch-inhaltlich auf die Region beziehen bzw. durch diese beeinflusst werden.
3) Darüber hinaus werden Texte berücksichtigt, die explizite oder implizite, text- oder kontextsemantisch erschließbare Beziehungen zu den unter 2) erfassten ‚Bukowina‘-Texten aufweisen.
4) Behandelt werden die intertextuellen bzw. interkulturell-lingualen Beziehungen der Literaturen innerhalb der Bukowina und auch außerhalb (neben den in der Regel behandelten deutschen, jiddischen, polnischen, rumänischen, ukrainischen auch armenisch, hebräisch, romanes, russisch).
5) Beabsichtigt ist die Rekonstruktion eines „bukowinischen“ Aussage-, Kommunikations-, Funktions- oder Zweckzusammenhangs der unterschiedlichen Literaturen.